„Kurashim“ 

 

In Gilaki, die Sprache der nordiranischen Provinz Gilan bedeutet Kurashim „Wohin gehen wir?". Die Wahl dieses Namens ist auf die bedeutende Rolle des "Gehens" und "Siedelns" zurückzuführen. Ein Siedler lässt alles, was er hat hinter sich. Er gibt sein „Aufenthalt“ in der Heimat auf und macht sich auf den Weg in die Zukunft, um eine neue Bleibe zu finden. Wie eine Pflanze muss er in diesem neuen Boden Wurzeln schlagen und stark sein, um zu überleben. Wenn dieser Weg steil und dunkel ist, sieht die Zukunft schrecklich und entmutigend aus. Jeder Auswanderer, der ins Exil gezwungen wird und seine Heimat verlässt, erlebt diese dunkle Zukunftsangst. „Wohin gehen wir?“ ist somit nicht nur eine Frage nach der Vergangenheit, sondern auch nach der Gegenwart und der Zukunft. Es ist eine allgemeine und anhaltende Situation, ein grundlegender und dauerhafter Zustand, ein ständiger Konflikt zwischen Erinnerung, Gefahr und Vermutung.

 

Im Mai 2019 haben meine Künstlerkollegen und ich in Köln gemeinsam ein Projekt mit dem Titel „Das Heilige und die Gewalt“ umgesetzt und ausgestellt. Das Hauptthema dieses Projekts war die Darstellung der Situation von asiatischen und afrikanischen Asylbewerbern und Migranten, die auf Land- und Seewegen nach Europa fliehen. Wenn das eigentliche Ziel des Projekts „Das Heilige und die Gewalt“ darin besteht, die Situation von Asylbewerbern für in Europa ansässige Personen nahezubringen, soll nun das Projekt "Wohin gehen wir?" eine grundlegende Frage für beide Seiten dieser Geschichte darstellen. "Wohin gehen wir?" "Gehen" bedeutet hier nicht nur „Fortgehen“. Vielmehr trägt es auch die Bedeutung des "Werdens" in sich. Es ist eine Frage an die Einheimischen, wie sie auf diese Neuankömmlinge reagieren werden. Gleichzeitig eine Frage an die Neuankömmlinge: Wohin gehst Du und was verstehst Du unter „Gehen“? Der Prozess des Verstehens bedeutet Akzeptanz, Zögern und Nachdenken. Es bedeutet, die Gesetze, Regeln und Verhaltensweisen neuer Orte und Menschen zu verstehen sowie neue Harmonien und neue Türen zum Leben zu öffnen.

Das Projekt setzt den Fokus speziell auf Frauen und Kinder, da Kinder die neuen Wurzeln einer Familie und Frauen die Hauptträger der Erziehung und die Bedeutung des Familiendaseins sind. Hier soll auf Empathie und Mitgefühl verzichtet werden und die Anschauungsweise des Publikums durch Fragen in Form von Fremdbildern angeregt werden. In einem Flüchtlingszelt wird ein Skulptur aufgestellt und der Betrachter erhält (audio)visuelle Informationen über die schrecklichen Lebensumstände auf dem Weg zur Migration und das damit einhergehende Leiden. Der Mensch, der in einer sicheren Welt lebt, wird durch diese Darstellung in die Welt bzw. in das Fegefeuer der Migration versetzt. Der Erfolg für den Künstler besteht dann darin, wenn das Publikum sich diese Frage stellt: „Wohin gehen wir?“ Diese Frage ist das ultimative Ziel. Wichtig ist hierbei ein Verständnis für das Leiden der Opfer zu entwickeln, wobei die Hinterfragung der eigenen Person von größerer Bedeutung ist als Empathie zu schaffen. Denn Empathie geschieht in dem Moment und verschwindet, wenn man zur Normalität zurückkehrt. Die Rekonstruktion der Migrationserfahrung und die Schaffung einer lebensechten Erfahrung durch Kunst wird jedoch in der Seele des Publikums verankert. Es bleibt nicht weiter nur eine „Erfahrung“, sondern eine Art des „Erlebens“. Das Publikum erlebt und lebt das Leiden der Migranten.


 

 

partner

Skulptur- Installation und projeckt manager: Ali Baghban Khomami 

Project Asistant -Fotograf und Graphic Designe: Shokoufeh Baghban

Video:Farzad khosravi

Komponist: Faraz Eshghi Sahraei

Übersetzung: Shiva Ataei

Transport:Parham PourAbedin

Media: Dyaloge Limited auf Youtube

 

 

special thank to

Shahin najafi- Leyli Bazargan -Ali Darvish-Damineh Ostad-

 

Ausstellung :

vernissage 19.02.2022 um 16:00 Uhr

Sürther Str.171 Brühl

live auf instagramm: @alibaghbann

05.03.2022 um 18:00

 

 

 

Liebe kunst freunde

 

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damit  wir Ihnen schnellstmöglich über die Aktuelle Ausstellung planen informieren kann.

 

Herzlichen Dank 

Ali Baghban Khomami

 

 

 

 

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© Ali Baghban